WARUM ÜBERHAUPT PHILOSOPHIE?
Eines von Ayn Rands bekanntesten Essays ist mit dem Titel: „Philosophie – wer braucht das schon?“ überschrieben. Ist Philosophie nicht ein furchtbar kompliziertes Feld für Wissenschaftlern? Ein Hobby für schöne Tage? Was hat Philosophie schon mit dem Leben zu tun?
Die Antwort ist: Alles! Die zentralen Fragen: „Was soll ich tun?“, „Was weiß ich schon?“, stellen wir uns jeden Tag hunderte Male – Philosophie ist unglaublich praktisch, ja überlebensnotwendig. Glauben Sie nicht? Dann stellen Sie sich folgende Frage: Warum laufen sie nicht einfach auf die vielbefahrene Straße?
Vermutlich weil sie glauben, dass es eine Realität da draußen gibt und diese Realität Sie einholen wird, wenn Sie sie nicht beachten – in diesem Fall in Form eines Kühlergrills. Das ist Metaphysik, die Frage: Gibt es eine objektive Realität? Sie laufen ferner nicht auf die Straße, weil Sie fähig sind zwischen Bürgersteig und Straße zu unterscheiden. Das ist Erkenntnistheorie, die Frage was kann ich wissen und warum? Zu guter letzt: Sie wollen vermutlich nicht sterben (oder zumindest nicht so). Das ist Ethik, die Frage was richtiges Verhalten ist.
Sie sehen also: Philosophie ist überall in unserem Alltag. Die Frage ist nur, haben Sie jemals bewusst darüber nachgedacht? Und wenn nicht: Warum nicht? Immerhin ist Philosophie (und das manchmal sogar ganz unmittelbar) eine Frage von Leben und Tod.
OBJEKTIVISMUS – IN ALLER KÜRZE
Metaphysik: Objektive Realität
Realität existiert – und zwar unabhängig von unseren Gefühlen, Ängsten oder Wünschen. Nur wenn wir die Realität stets und ungeschminkt anerkennen, können wir erfolgreich in ihr Leben.
Erkenntnistheorie: Rationalität
Der Verstand (der die Wahrnehmung unserer Sinne verarbeitet) ist das einzige Werkzeug des Menschen die Realität zu erfassen, seine einzige Wissensquelle und seine Richtschnur im Leben.
Mensch-Natur: Anthropozentrik
Das Ziel menschlicher Anstrengung und das eigene Wohlergehen. Nicht eine „natürliche“ Umwelt, sondern Industiere, Städte und Technologie sind die Grundlage eines guten, menschlichen Lebens.
Ethik: Rationales Eigeninteresse
Jeder Mensch hat ein Recht auf sein eigenes Leben. Das Ziel des menschlichen Lebens ist das eigene Glück. Er opfert nicht andere Menschen für seine Ziel, noch opfert er sich selbst auf.
Politik: Unregulierter Kapitalismus
Der Kapitalismus, also der frewillige Tausch von Wert gegen Gegenwert ist die einzige Form eine Gesellschft friedlich zu organisieren. Die Alternative zum Tausch ist die Wegnahme mittels Gewalt.
Ästhetik: Romantischer Realismus
Kunst ist Ausdruck der menschlichen Sicht auf die eigene Existenz. Daher gibt es gute Kunst, die den Menschen motiviert und bestärkt und schlechte Kunst, die ihn erniedrigt.
MEHR ERFAHREN?
Die beste Art um Ayn Rands Philosophie zu verstehen und vor allem um zu verstehen, wie sie zu einer ganz anderen, unabhängigen, individualistischen und am rationalen Eigeninteresse orientierten Lebensweise führt, sind ihre Romane. Vor allem drei möchten wir Ihnen hier vorstellen:
ANTHEM
(dt. Hymne)
Das Einsteigerbuch für alle die mit freiheitlichen Idealen noch nicht vertraut oder eher lesefaul sind, handelt Anthem von der Suche nach Individualität in einer dystopischen und technologiefeindlichen Gesellschaft.
THE FOUNTAINHEAD
(dt. Der ewige Quell / Der Ursprung)
Im ewigen Quell erzählt Ayn Rand die Geschichte des Architekten Howard Roark und seines Kampfes gegen Konvention & Gruppendenken. Idealer Lesestoff, für alle auf der Suche nach Inspiration für das eigene Leben.
ATLAS SHRUGGED
(dt. Der Streik / Der freie Mensch)
Ayn Rands letzter Roman und ihre Magnum Opus erzählt in einer nahen Zukunft den Untergang einer zunehmend sozialistischer werdenden Gesellschaft. Besonders für politisch interessierte Leser zu empfehlen.